Hoyerswerda
Hoyerswerda wurde vom 17. bis 23. September 1991 zum Schauplatz der größten ausländerfeindlichen Krawalle nach der deutschen Wiedervereinigung. Etwa 230 Ausländer mussten aus der sächsischen Stadt fliehen oder evakuiert werden, 32 Menschen wurden verletzt.
Am 17. September 1991 wurden vietnamesische Händler auf dem Marktplatz von Hoyerswerda von jungen Neonazis angegriffen. Den Angegriffenen gelang die Flucht in das in der Albert-Schweizer-Straße gelegene Wohnheim für Vertragsarbeiter.
Dort lebten etwa 120 Arbeiter aus Mozambik und Vietnam, angestellt bei der Lausitzer Braunkohle AG.
Nach kurzer Zeit versammelten sich etwa 40 Neonazis und begannen, Parolen zu rufen und Steine zu werfen.
Erst nach zwei Stunden traf die Polizei ein und riegelte das Gebäude ab.
Am Abend des 18. September griffen mehrere Duzent Neonazis das Wohnheim mit Steinen und Brandsätzen an. Anwohner sahen tatenlos zu oder klatschten Beifall.
Die Polizei evakuierte schließlich die Vertragsarbeiter mit Bussen. Fast alle wurden nach Frankfurt am Main oder Berlin gebracht und von dort aus abgeschoben.